BODENSEEUMRUNDUNG

Woran denken Sie, wenn Sie Meersburg, Konstanz, Rorschach, Bregenz, Friedrichshafen und Überlingen hören? Na klar doch: Bodensee! Vielleicht verbinden Sie die Namen mit schönen Schiffstouren, die Sie gemacht haben oder noch machen wollen?! Ich verband sie seit Jahren mit dem Bodenseeradweg, den ich unbedingt mal erkunden wollte. Nun habe ich das getan: mit meiner ältesten Tochter Kerstin „umradelte“ ich den See in 5 Tagen in ganz unterschiedlich langen Etappen. Wir haben uns entschieden, die Tour kurzfristig wetterabhängig zu machen. Da kann man natürlich keine „Komplettreise“ buchen, denn so langfristig stabil sind die Wetterprognosen in Deutschland ja nicht. Da nun die Pauschaltour inclusive Hotelbereitstellung und Koffertransport nicht möglich war, mussten wir alles selbst regeln. Das war nicht so ganz einfach, denn auch in der Woche vom 16.09. bis 21.09.2014, in der wir unterwegs waren, war die Unterkunftssituation prekär. Nur wenige Zimmer waren in moderater Preislage zu haben. Gut, dass es das Internet gibt und junge Leute, die sich damit gut auskennen. Von unterwegs, bei jeweiligen Pausen, buchten wir per Smartphone entsprechende Quartiere und regelten auch den Koffertransport von Hotel zu Hotel so oder telefonisch. Das alles klappte hervorragend: unser Misstrauen gegenüber dem Koffertransport erwies sich als unbegründet…..Koffer gepackt, 22 Euro für die Etappe an der Rezeption abgegeben….fertig. Sicher hätte man auch Radtaschen nehmen können, doch für eine junge Frau ist es sicherlich schöner, ihre Sachen nicht in solche Taschen zu stopfen…. Summa summarum: wer ein wenig Abenteuer sucht, der sollte eine solche Tour wirklich individuell machen: Räder mieten, Unterkunft von unterwegs buchen, Koffer transportieren lassen. Wir würden es genau so noch einmal machen.  Man hört ja immer: „der Radweg ist flach und geht immer am Ufer lang“. Das ist allerdings nach meiner Erfahrung nicht ganz richtig, denn auf deutschem Boden verläuft der Weg zeitweise ganz schön weit entfernt vom Seeufer, bedingt durch Grundstücksbesitz der Anrainer. Und da er dadurch parallel zu oder sogar auf der Uferstrasse verläuft, bekommt man es natürlich auch mit Autos zu tun. Am schönsten war für uns der österreichische Teil des Weges: er ist wirklich sehr breit und verläuft immer am Ufer entlang, so dass man sich weit entfernt vom Straßenverkehr bewegen kann. Auch in der Schweiz ist der Verlauf des Weges radfahrerfreundlich. Eine wirkliche Bergetappe mit langen Steigungen hat man von Konstanz nach Überlingen zu bewältigen, wobei die Abfahrt nach Bodman dem Radfahrer zu hohem Tempo verhilft…..bei mir waren es GPS-gemessen 58 km/h. Ach ja, was ich vergessen habe: angesehen haben wir uns natürlich auch viel…..in Konstanz den Dom, in Unteruhldingen die Pfahlbauten, in Friedrichshafen das Zeppelinmuseum, die Insel Mainau und natürlich jeden Hafen eines Ortes, an dem wir Rast gemacht haben; schließlich sind wir nicht nur zum Radfahren an den Ort des Geschehens gefahren, sondern auch zum Genießen und Schauen. Und so haben wir dann in 5 Tagen auch nur 210 km „gemacht“.