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Ist die Zeit wirklich schon vorbei?
Ja, in der Tat, acht
Jahre Tätigkeit im Presbyterium liegen hinter mir. Was mir vor acht Jahren
wie ein unüberwindlicher Berg vorkam, es hat sich – im Nachhinein –
relativiert, auch zeitlich. Als ich vor acht Jahren begann, hatte ich nur
sehr bedingt eine Ahnung von dem, was auf mich zukam. Von den Presbytern
bekam ich ja nur das mit, was ein „normales Gemeindeglied“ so mitbekommt:
das ist die Person, die an Sonntagen eine Lesung hält und die Kollekte
einsammelt. Sicher, etwas mehr wusste ich schon, war ich doch durch
Pfarrer Schenck auf die vielfältigen Aufgaben hingewiesen worden. Dass sie
jedoch so vielfältig und umfassend sein könnten, daran hatte ich nicht im
Entferntesten gedacht.
Nach und nach wurde mir erst während meiner Tätigkeit das deutlich,
was ich vom Papier her schon vorher wusste: Das Presbyterium ist das
Leitungsorgan der Gemeinde! Nichts kann – genau genommen – ohne Zustimmung
des Presbyteriums geschehen. Machen wir es konkret: Jede
Personalentscheidung, also zum Beispiel die Einstellung eines
Jugendmitarbeiters; jede Sachentscheidung, wie zum Beispiel der Bau des
Glockenturms für die Trinitatiskirche, muss vom Presbyterium beschlossen
werden. Dass bei einer solchen Machtfülle eines Gremiums Entscheidungen
wohl bedacht und beraten werden müssen, versteht sich von selbst. Die
dafür anberaumten monatlichen Sitzungen reichen oft nicht aus, besonders,
wenn Themen kontrovers diskutiert werden; dann sind zusätzliche Sitzungen
der Bezirkspresbyterien – das sind die vier Presbyter des Bezirks und der
Bezirkspfarrer – notwendig. Viele Entscheidungen werden auch in
Ausschüssen beraten und dem Presbyterium zur Entscheidung vorgelegt. Und
Ausschüsse gibt es jede Menge; hier seien nur einige genannt: Ausschuss
für Theologie und Gottesdienst, Jugendausschuss, Finanzausschuss,
Bauausschuss etc. Natürlich hat jeder Ausschuss wiederum eine oder einen
Vorsitzende/n. Und wem das zu regional ist, der kann sich auch
überregional im Kirchenkreis oder in der Kreissynode engagieren. Das alles
sind die Haupttätigkeiten im Presbyterium. Man kann getrost sagen: das
Presbyterium wirkt im „stillen Kämmerlein“ und leitet durch seine
Entscheidungen die Gemeinde, ohne davon großes Aufheben zu machen. Und nur
ab und zu – auf Gemeindeversammlungen zum Beispiel – wird das ein oder
andere öffentlich.
Nach meiner Zeit als Presbyter steht mir
sicher ein kurzer Rückblick zu. Mit viel Engagement trat ich an und ließ
mich darauf ein, das Amt des Vorsitzenden des Jugendausschusses zu
übernehmen. Doch leider konnte ich nicht soviel bewegen, wie ich gerne
bewegt hätte: Zu unterschiedlich waren die Auffassungen von Jugendlichen,
Jugendmitarbeitern und mir. Die notwendige Konsequenz war für mich der
Rücktritt von diesem Amt, um Menschen Platz zu machen, die es „besser
können“. Naturgemäß ist die Jugendarbeit schon deshalb eine schwierige
Aufgabe, weil Jugendliche auf Grund von Ausbildung und Studium oft die
Gemeinde verlassen müssen: Kontinuität in der Arbeit ist da schwierig; und
doch ist es trotz aller Rückschläge dringend nötig, sich für Jugendarbeit
zu engagieren. Warum sich – allein schon deshalb – nie Jugendliche bei
Presbyterwahlen als Kandidaten/Kandidatinnen zur Verfügung stellen, obwohl
sie hier viel für die Interessen der Jugendlichen bewirken könnten, ist
mir unklar geblieben.
Als für mich schönes Highlight empfand ich
alle Sitzungen der Kreissynode, denn hier wurde wohltuend offen und hart,
aber doch höflich im Umgang mit dem anderen, diskutiert. Themen wie
„Sexualität und Lebensformen“ werfen naturgemäß Probleme auf, um deren
Lösung gerungen werden muss: Steht die Kirche hier doch nicht nur im
Rampenlicht der Öffentlichkeit, sondern auch in der Verantwortung des
Evangeliums. Dass in der Vorbereitung solcher Themen auch Diskussionen im
Presbyterium notwendig waren, versteht sich von selbst. An dieser Stelle
denke ich gerne an die Wochenendtagungen im Hromadka-Haus in Zweifall bei
Aachen zurück. Diese Tagungen waren sehr bereichernd, weil neben dem
ernsten Ringen um Themen auch das persönliche Kennenlernen nicht zu kurz
kam. Hier konnte man ohne Zeitdruck am Thema bleiben. Und hier konnte man
auch Mensch sein, besonders abends in fröhlicher Gesangs- und Feierrunde.
Nun, und wenn jetzt der Herrgott – frei nach
dem Hauptmann von Köpenick käme und fragte: „Was hast du denn gemacht in
deiner Presbyterzeit, Ralf Peter Becker?“ Ein ganz schlechtes Gewissen
hätte ich nicht. Kann man nicht immer mehr machen? Für die nächsten
Presbyterwahlen wünsche ich der Gemeinde gute Bewerber / Innen – und vor
allem mehr Kandidaten! Für Ratschlage stehe ich gerne zur Verfügung.
Ralf-Peter Becker (Gemeindebrief
März/April 2000)
(03/04 2000 S.24/25)
P.S.: Für das „Evangelische Gottesdienstbuch“,
das mir die Gemeinde für meine Ausbildung zum Predigthelfer geschenkt hat,
möchte ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken. Ich werde es bei
den Gottesdienstvorbereitungen sicher gut gebrauchen können.
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Das war fast wie auf
einem kleinen Kirchentag: „Open Air Gottesdienst“ der Evangelischen
Kirchengemeinde Norf – Nievenheim in Allerheiligen am 05.06.05 im
Neubaugebiet vor dem Kindergarten „Wurzelzwerge“. Mit so vielen Leuten
schätzungsweise 150 Personen - hatten wir gar nicht gerechnet.
Viele Zaungäste aus den umliegenden Wohnhäusern nahmen zusätzlich aus
ihren Wohnungen heraus teil. Und der Draht nach oben schien auch
das Wetter zu beeinflussen, denn trotz dunkler Wolken blieb es trocken und
fing erst nach Abschluß des Gottesdienstes an zu regnen. Superintendent
Hermann Schenck und Pfarrer Ralf Düchting führten durch den
Gottesdienst, und sie belebten ihn mit einem sehr gelungenen
kabarettistischen Auftritt zum Thema „WIE SOLL KIRCHE SEIN?“ Zu dieser
Frage konnten sich auch die Teilnehmer auf Zetteln äußern, mit denen in
Form von Bausteinen eine Kirche auf einer Stellwand gebaut wurde. Die
Musik zu den gemeinsamen Liedern wurde – in guter evangelischer
Tradition – vom Posaunenkreis der Evangelischen Kirchengemeinde
gestaltet. Und ein wirkliches Highlight war der NEW LIFE GOSPELCHOR aus Düsseldorf
– Flingern, der mit seinen Songs immer wieder regelrechte Beifallsstürme
hervorrief. Nach dem Gottesdienst konnten sich die Teilnehmer dann noch
mit Kaffee und Kuchen stärken und dabei auch über kirchliche Aktivitäten,
die auf Stellwänden präsentiert wurden, informieren. Resümee: so soll
Kirche sein....sie soll präsent sein und zu den Menschen gehen. Das
jedenfalls war der Eindruck fast aller Besucher, denen dieser Gottesdienst
viel Freude bereitet hat. Fortsetzung folgt!!!! (Leserzuschrift an die NGZ
vom 05.06.05 von Ralf-Peter Becker)
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Mir war es nicht bewusst, und Ihnen
ist es vielleicht auch nicht bewusst: 25 Jahre wird die Verbindung mit
der JVA Attendorn im nächsten Jahre alt. Und das soll – laut Pfarrer Greger
aus Attendorn – auch groß gefeiert werden. Als an mich das Anliegen herangetragen
wurde, den diesjährigen Besuch in Attendorn am 10.09.05 „gottesdienstmäßig“
zu gestalten, habe ich erst ein wenig gezögert; ja, ich war – alles in
allem – sehr skeptisch. Doch dann fasste ich mir ein Herz und nahm das
Angebot an, gemäß meiner Lieblingsbibelstelle
aus 2.
Timotheus 1,7: „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht,
sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“
Es war schon eine lustige „Fuhre“,
die sich da am 10.09.05 um 07.00 Uhr auf den Weg nach Attendorn machte:
Frau Henrich, Frau Tornow, meine Schwiegermutter Gisela Fessel, meine
Frau Sigrid, meine Tochter Kerstin und unser Organist Herr Scholz. Mit
dem schon betagten Gemeindebus steuerte ich dann Richtung Sauerland -
immer den Fuß bis zum Bodenblech durchgetreten, doch an Steigungen wurden
wir gnadenlos von LKWs überholt. Und ich denke, dass es an der Beschriftung
des Busses lag, dass man Nachsicht mit uns hatte und uns nicht von der
Strasse hupte. Herr Scholz erwies sich als „guter Fährtenfinder“ und führte
uns sicher – mit einem kleinen Umweg – bis zur JVA, an der wir so um 09.00
Uhr ankamen. Wir wurden von Pfarrer Greger abgeholt, und nach einer kurzen
Vorstellung gab es ein gemeinsames Frühstück mit den Gefangenen, wobei
wir jeweils mit 4 bis 6 Inhaftierten an verschiedenen Tischen saßen. Die
Gesprächserfahrungen waren für alle von uns wertvoll, und ich denke, das
diese Beurteilung auch auf die Insassen der JVA zutraf. Beim Frühstück
wurde ich von Pfarrer Greger interviewt – insbesondere im Hinblick auf
meine Tätigkeit als Prädikant. Möglicherweise lag es eben an der Ehrenamtlichkeit
der Tätigkeit, dass von 23 Personen nach dem Frühstück nur ein Mann wegen
gesundheitlicher Probleme dem folgenden Gottesdienst in der sehr schönen
Gefängniskapelle fernblieb. Die übrigen 22 Inhaftierten erschienen allesamt
im Gottesdienst. Die Gestaltung des Gottesdienstes erwies sich als einfach
„anders“:....... so wurden die Lieder vor dem Gottesdienst geprobt, wobei
die Begleitung in Ermangelung eines Organisten vor Ort durch mich mit
der Gitarre erfolgte; .......so musste ich auf Teile der Liturgie verzichten,
weil ich sonst zeitmäßig mit dem Mittagsessen in Konflikt geraten wäre;
....... so musste ich das christliche Glaubensbekenntnis wegfallen lassen,
weil auch Muslime anwesend waren; ....... und so musste ich – und das
war eine neue und bereichernde Erfahrung – auf Zwischenrufe und Fragen
während der Predigt eingehen, letztlich also völlig weg vom Konzept improvisieren.
Ein Abschlussgespräch mit Pfarrer Greger machte uns mit den speziellen
Problemen einer reinen Zwangsmännergemeinschaft vertraut und eröffnete
uns auch einen Einblick in seine Tätigkeit mit ihren vielen Facetten.
Abgerundet wurde der Besuch dann durch die Besichtigung der Holztherapiewerkstatt:
und hier erstanden einige der Mitfahrer/ - innen das ein oder andere schöne
und preiswerte Stück. Ich denke, dass ich im Sinne aller
Besucher sagen kann, dass es gut war, in relativ großer Personenzahl vor
Ort zu erscheinen, da eine Gesellschaft, die im Bus anreist, schon mit
diesem äußeren Zeichen Geschlossenheit signalisiert. Darüber hinaus drückt
sich in der Zahl der Mitreisenden ja sicher auch eine Wertschätzung für
die Gefangenen aus. Und schließlich ist es für den Prediger auch sehr
schön, ein Stück Heimat mitzubringen, denn das gibt Sicherheit. Ich wünsche
mir für zukünftige Besuche, dass mehr Gemeindemitglieder die Reise nach
Attendorn auf sich nehmen: sicher, es ist anstrengend, aber ich bin froh,
es getan zu haben. Und der Gegenbesuch? Nun, immerhin kamen 17
Personen aus Attendorn zu uns in die Trinitatiskirche am 18.09.05. Mit
zwei Fahrzeugen hatten sie sich auf den Weg zu uns gemacht. Um 09.00 Uhr
ging es los mit einem Frühstück. Schön war es hierbei, dass von den
Jugendgruppen noch einige Jugendliche und ihre Betreuer bei diesem Frühstück
dabei waren : übriggeblieben nach einer „Nachleseferiennacht“. Nahezu
alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen, die nach Attendorn gefahren waren,
waren auch zugegen; und die Gefangenen hatten somit sofort ihre
Ansprechpartner. Nach dem Frühstück folgte dann das Einsingen der
Lieder. Und hier war die Unterstützung durch Herrn Scholz als Organist
doch sehr hilfreich. Der Gottesdienst wurde diesmal komplett durch Pfarrer
Greger und die Inhaftierten gestaltet. Doch die Gemeinde wurde bei der
Ausgestaltung der Lieder kräftig mit eingebunden. Und ganz ehrlich: es
klang schon sehr schön mit dieser Vielzahl sonoren Männerstimmen.
Nach dem Gottesdienst hatten dann die
Gemeindemitglieder bei einem kleinen Mittagessen noch Gelegenheit,
sich mit den Besuchern zu unterhalten und ihnen näher zu kommen.
Hierbei verteilten die Kinder aus dem Kindergottesdienst
selbstgemalte Bilder mit Bibelsprüchen an die Häftlinge: und da war
schon so manche Rührung zu bemerken. Gegen 13.30 Uhr verließen uns
unsere Gäste in Richtung Attendorn, nicht, ohne das große weiße Plakat
mitgenommen zu haben, das an der Wand der Trinitatiskirche auf diesen
Besuch während der letzten Tage hingewiesen hatte. Auf ihm stand in großen
roten Lettern:
„Jesus im Gefängnis: besuch ihn!“
(Bericht
für den Gemeindebrief vom 19.09.05 von Ralf-Peter Becker)
(11/12 2005 S.10/11)
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Hatte ich bisher versäumt....die
GOSPELNIGHT’s in der Trinitatiskirche in Rosellerheide>>>>Termine
und sonstige Ausreden. Doch diesmal ließ ich mich nicht abhalten und überwand
meinen „inneren Schweinehund“. Aber dass es wie Weihnachten werden würde,
das hatte mir niemand gesagt: und somit war ich zu spät am Ziel, um
meinen alten Knochen einen Sitzplatz zu verschaffen: das hieß dann
>>>>stehen bis zum „Umfallen“. Auf der anderen Seite ist
es ja auch immer mal schön, dass Kirchenräume aus den Nähten platzen.
Doch das Stehen, das ich ja von Berufs wegen gewöhnt bin, konnte bei der
Musik nicht zu Ermüdungserscheinungen führen. Drei Chöre waren dafür
verantwortlich, dass auch nicht eine Minute Langeweile aufkam: GOOD NEWS
aus DORMAGEN, HARAMBEE aus NEUSS und NEW LIFE GOSPEL CHOR aus DÜSSELDORF.
Die Musik, die sie boten – unterbrochen von einer 20 minütigen Pause
– war äußerst abwechselungsreich: GOOD NEWS bot unter der engagierten
Leitung von Bert Schmitz Gospels, die sehr einfühlsam teilweise schon
Soulcharakter hatten, HARAMBEE überraschte unter der Leitung von Anette
Eick mit Liedern in Suaheli – für mich sehr ungewohnt, doch klanglich
reichhaltig, und NEW LIFE GOSPEL CHOR unter der Leitung von Peter Mante
– die ja schon am 05.06.2005 im „Open Air Gottesdienst“ in
Allerheiligen aufgetreten waren - blieb in der Tradition der bekannten
Traditionals. Sie animierten das Publikum regelrecht zu „Fischerchören“
im guten Sinne zu werden. Alles in allem war es ein sehr gelungener Abend,
der – so hoffe ich doch sehr – die FROHE BOTSCHAFT unserer Kirche „rüberbringen“
konnte. Die Tradition der Gospelnights sollte unbedingt fortgesetzt
werden. Und vielleicht sollte man sich in Gottesdiensten einfach mal mehr
„trauen“, diese einfühlsame und doch kraftvoll einfache Musik mit der
Gemeinde zu singen. Ich werde es versuchen . Auch wenn wir nicht aus der
Tradition dieser Musik kommen, so steht doch fest, dass viele Menschen sie
mögen. Warum sollte man da nicht anknüpfen? (Bericht
für den Gemeindebrief Juni bis August 2007 von Ralf-Peter Becker)
(06/07/08 2007 S.10)
Ralf-Peter
Becker
(
11.03.2007)
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Zum
dritten Mal wurde in diesem Jahr die gesamte Bibel "in einem
Rutsch" gelesen - Tag und Nacht. Sicher, das machen viele Gemeinden:
aber dreimal innerhalb von 15 Jahren, das ist schon bemerkenswert. Zum
1.sten Mal wurde eine solche Veranstaltung im Jahr 1992 - dem Jahr der Bibel
- durchgeführt, vom 29.10.92 bis zum 01.11.92. Die zweite Veranstaltung war
dann 1999,und zwar vom 25.11.99 bis zum 28.11.99: am Schlußtag
begann das Kirchenjahr 2000, in dem der ökumenische Christentag in Neuss
gefeiert wurde. Und nun wagte die Gemeinde es zum dritten Mal im Jahr 2007,
von Donnerstag, 29. 11., 06.30 Uhr bis Sonntag, 02.12. , 20.17
Uhr. Wie bei der vorauf gegangenen Veranstaltung im Jahr 1999
beendete auch 2007 ein feierlicher Gottesdienst, in dem ein Gospelchor für
eine reichhaltige musikalische Unterstützung sorgte, die Mammutveranstaltung.
Und um exakt 20.17 Uhr konnte Superintendent Hermann Schenck die letzten
Worte der Offenbarung lesen:"Es spricht, der dies bezeugt: Ja, ich komme bald. - Amen, ja,
komm, Herr Jesus! Die Gnade des Herrn Jesus sei mit allen!" (Offb 22,20-21)
Warum
macht man so etwas, wird sich vielleicht der ein oder andere fragen?! Möglicherweise
schwingt da auch etwas Skepsis mit hinsichtlich der doch bei Bibeltexten
immer geforderten Andacht. Man kann diesen Eindruck nicht ganz in Abrede
stellen, denn natürlich wird während der Veranstaltung
"hochgerechnet", wie man mit der Zeitvorgabe hinkommt: und dann muß
man auch das Lesetempo variieren. Doch trotz dieser "Tricks" habe
ich nie das Empfinden gehabt, daß vom Gehalt des Inhalts etwas verloren
ging oder gar in den Bereich des Unwürdigen abglitt. Nun: die Bibel ist
gemeinhin bekannt als "DAS BUCH DER BÜCHER". Nahezu jeder besitzt
ein Exemplar, aber nur selten schauen die meisten Menschen auch hinein.
Manche Bibeln fristen ein "unberührtes Regaldasein" und sind nach
Jahrzehnten "im Inneren wie neu". Schaut man aber ins Medium unserer Zeit, das Internet, so findet man unglaublich
viele Seiten mit kompletten Bibelübersetzungen, Bibelauslegungen,
Bibelkommentaren, Bibelkritiken.......Es gibt große und kleine Bibeln: so
ist die größte Bibel 2,5 m dick, und die kleinste paßt in eine
Streichholzschachtel. Übersetzt hat man die Bibel in über 2000 Sprachen,
und sie wurde bisher mehr als eine halbe Milliarde mal gedruckt. Die Bibel
verbindet ja auch Juden und Christen, denn die jüdische Tora beeinhaltet
u.a. die 5 Bücher Mose, die ja bekanntlich einen großen Teil des
christlichen Alten Testamentes ausmachen. Und so verschieden die
christlichen Kirchen sich auch darstellen, so bekennen sich doch alle zur
Bibel: orthodoxe, römisch-katholische, evangelische und freikirchliche
Christen. Folgerrichtig wurden alle Veranstaltungen in der Trinitatiskirche
dann auch ökumenisch durchgeführt. Daß es schon eines gewissen
Engagements bedarf, einer Nachtlesung zu lauschen oder sie gar selbst
vorzutragen, ist sicher kaum der Erwähnung wert. Doch gerade nachts
entstand oft eine ganz besondere Stimmung, die von echtem und ergriffenen
Zuhören geprägt war. So kann ich für mich selbst sagen, daß ich es
keineswegs als zufällig empfand, am Sonntagmorgen um 03.00 Uhr ausgerechnet Matthäus 28 lesen zu dürfen:
die Auferstehung Jesu und den Missionsbefehl. Gerade diese beiden
Ereignisse sind für mich und mein Verständnis christlicher Lehre die
wichtigsten, denn in der Überwindung des Todes ist zugesagte Hoffnung für
mich, mit der Verpflichtung, dieses weiterzusagen! Wie in den
Veranstaltungen in den Jahren 1992 und 1999 waren natürlich sehr viele
Menschen involviert: Betreuer/innen, die für volle Wassergläser, Kaffee
und Kuchen sorgten, Leser/innen, die zu jeder Zeit bereit standen, auch,
wenn jemand "ausfiel" und Hörer/innen, die nicht nur bei
prominenten Personen anwesend waren. Ohne diese engagierten Teilnehmer/innen
hätte man das Ereignis nicht erfolgreich durchführen können. Schön war,
daß auch im Jahr 2007 der Kreis der Leserinnen und Leser sich über alle
Generationen erstreckte: so waren sowohl Konfirmanden als auch
Senioren mit von der Partie. Und auch die "Prominenz" war
vertreten: Präses Schneider reihte sich geduldig in die
Schlange der Leser ein. Eine Einladung zu einem kleinen Imbiß im Anschluß
an die Veranstaltung wurde von vielen Menschen gerne angenommen und auch zum
regen Gedankenaustausch genutzt.(Bericht für den
Gemeindebrief März bis Mai 2008 von Ralf-Peter Becker)
(03/04/05 2008 S.4/5) |
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"Aller guten Dinge sind drei", so sagt ein Sprichwort.
Nun waren sie schon zum dritten Male bei uns in der Gemeinde in
Rosellerheide: die Mädels und Jungen vom "New-Life-Gospelchor". Laut ihrer
neuesten CD nennen sie sich jetzt allerdings "New Life Fellowship". Nun, wie
dem auch sei: sie schafften es diesmal besonders beeindruckend, die Besucher
des Konzertes am 14.12.2007 von den Stühlen zu reißen. Sicher, sie sangen
auch Weihnachtslieder unter dem schönen Adventskranz der Trinitatiskirche
und wurden damit der Ankündigung im Gemeindeblatt gerecht. Doch es waren die
traditionellen Spirituals, die die Menschen zum Klatschen, Fingerschnipsen
und Mitsingen animierten. Und in der Animation waren die Akteure diesmal
wahre Meister. Sie bezogen die ca. 100 Besucher des Konzertes in jeder nur
möglichen Phase mit in das Geschehen ein, besonders auch die Kinder. Sie
schafften es, die Gefühle der Besucher in wohltuende Schwankungen zu
versetzen, indem sie einen Wechsel rhythmisch rasanter traditioneller
Spirituals und melodisch weicher und sensibler Gospels darboten. Die
musikalische Begleitung der Sängerinnen und Sänger lag wie immer in den
bewährten Händen von Peter Mante, der dem Keyboard melodische und
rhythmische Klänge in Vielfalt entlockte. Viel zu schnell gingen die ca. 2
Stunden der Veranstaltung vorbei. Da der Eintritt frei war, wurde um eine
Spende gebeten: man unterstützt ein Schulprojekt in Afrika. Wir wünschen uns
doch sehr, daß dieser Besuch des Chores in Rosellerheide nicht der letzte
war. Was soll auch schon ein Sprichwort? Und zur nächsten Gospelnight
2008 wird der Chor doch sicher wieder mit von der Partie sein????!!!! (Bericht für den
Gemeindebrief März bis Mai 2008 von Ralf-Peter Becker)
(03/04/05 2008 S.10) |
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Das ANATOLKREUZ in der TRINITATISKIRCHE in
Rosellerheide
Karl-Heinz Herzfeld, den meisten
bekannt als Anatol, ist ein in Neuss schaffender Künstler, der u.a. auf der
Museums - Insel Hombroich in einem von ihm gestalteten Wohn- und Arbeitshaus
tätig ist. Einigen wird noch seine spektakuläre Kanufahrt im selbst
geschnitzten Einbaum in den 70-er Jahren mit Joseph Beuys über den Rhein in
Erinnerung sein, mit der er gegen den Rauswurf des Künstlers Beuys durch
Johannes Rau aus der Kunstakademie protestierte. Das abgebildete Kreuz wurde
von Anatol aus Abbruchholz des Theresienhospitals in Düsseldorf gefertigt.
Laut eigenen Aussagen in einem Telefongespräch mit Anatol am 24.10.2008 hat
er das Kreuz für eine Weihnachtsfeier mit seinen Kollegen bei der Polizei im
Jahre 1987 gemacht. Sein ehemaliger Kollege Keller meint allerdings genau in
Erinnerung zu haben, dass es 1989 in der Dienststelle am Gründonnerstag mit
einem traditionell christlichen Fischessen eingeweiht wurde, wobei das Kreuz
auf dem Tisch lag. Wie dem auch sei: In das im Kreuz vorhandene Loch wurde
damals eine Kerze gestellt. Diese Feier war eine einmalige Sache mit Anatol,
denn dieser wurde bald darauf als Polizist im Bereich Verkehrserziehung
pensioniert. In den folgenden Jahren geriet das Kreuz zunehmend „ins
Abseits“, d.h. es wanderte von Raum zu Raum, wenn auf der Dienststelle
renoviert wurde, und es wurde zunehmend als lästig empfunden. In
Vergessenheit geriet es nur zeitweise, denn durch seine Größe wurde es immer
wieder zur Fußfalle und brachte sich so in Erinnerung. Als Helmut Keller
1999 pensioniert wurde, nahm er das Kreuz, das Anatol der Dienststelle
geschenkt hatte, mit Einwilligung des Künstlers mit nach Haus, denn keiner
wollte es dort weiterhin haben. Bei einer „zufälligen Begegnung“ zwischen
Helmut Keller und mir bei einer privaten Feier bei der Familie Pelzer in
Allerheiligen wurde das Interesse der Kirche an dem Kunstwerk bekundet. Es
kam zum Kontakt zwischen Helmut Keller und Pfarrer Hermann Schenck: als
Ergebnis wurde das Kreuz der Trinitatiskirche überlassen, in die es Helmut
Keller eigenhändig mit seinem VW Passat brachte. Das Kreuz wurde dann ab
2005 jeweils zu Ostern in der Trinitatiskirche aufgestellt: anfangs stehend
in einem großen Kübel, später schräg liegend auf dem Boden. In einer
„Überarbeitung“ fertigte Anatol für das Kreuz später auf Bitten von Hermann
Schenck einen Korpus an. Bei der Übergabe des Korpus, der allein schon durch
die „skandalrote“ Farbe des Lendenschurzes Jesu schockieren konnte und das
bei vielen Gemeindegliedern auch tat, „setzte Anatol noch eins drauf“, indem
er sagte : „Annageln müsst ihr ihn schon selber!“ Bewusst oder unbewusst
gesagt….sicher muß man sich nachdenklich die Frage stellen, wie oft wir das
alle wirklich im Leben tun: „ihn annageln!“? Rein praktisch wurde die
Aufgabe dem Küster Salmen überlassen. Na ja!? In einem feierlichen
Gottesdienst wurde das überarbeitete Kreuz dann erneut „offiziell in Dienst
gestellt“. Mit einer anschließenden Feier im Frühjahr 2006 wurde auch eine
Ausstellung einiger Bilder Anatols eröffnet, zu deren Eröffnung der Künstler
persönlich anwesend war. (Bericht für den
Gemeindebrief März bis Mai 2009 von Ralf-Peter Becker)
(03/04/05 2009 S.3/4)
https://rp-online.de/nrw/staedte/neuss/anatols-kreuz_aid-12319911

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Mehr oder weniger „gezwungen“
durch meine Tochter Kerstin, der ich den Besuch der Veranstaltung
versprochen hatte, war ich Gast bei der Gospelmesse MISSA PARVULORUM DEI von
Ralf Grössler, die am Samstag, den 29. Mai 2010 um 20.00 Uhr in der
Trinitatiskirche unter der Leitung von Hanna Wolf-Bohlen aufgeführt wurde.
Nicht, dass ich Musik nicht mag, nein, ich war einfach nur müde von vielen
Aktivitäten an diesem Tag. Die Besucherzahl an diesem Samstagabend war
erstaunlich hoch, so dass wir nur noch einen Platz an der Seite bekamen,
obwohl wir eine Viertelstunde vor Beginn des Konzerts in der Kirche waren.
Nach einer kurzen, aufschlussreichen Einführung von Superintendent Hermann
Schenck zum Thema und Begriff „Messe“ begann das Konzert mit einem locker
gestalteten Einzug der Sängerinnen und Sänger: sie schnippten mit den
Fingern und sangen den INTROITUS „Come on, let us go to the house of the
Lord….“, bis sie auf dem Bühnenpodest gut sichtbar Platz nahmen. Doch ich
traute meinen Augen nicht, als ich sah, wer da einmarschierte: viele
bekannte Gesichter von Jugendlichen und auch Erwachsenen unserer Gemeinde,
die Jugendkantorei der Evangelischen Kirchengemeinde Norf-Nievenheim mit
Projektsängern. Zwar war alles so auch angekündigt worden, aber ich hatte
mal wieder nicht richtig gelesen. Und da durchzuckte mich vor Ort schon eine
gewisse Skepsis angesichts meiner Erwartungshaltung hinsichtlich
Professionalität. Und so war ich dann umso beruhigter, als ich im Programm
neben dem Namen der Sopranistin Suzanne Thorp die Namen vieler Musiker lesen
konnte, deren sichtbares Equipment allein schon Qualität signalisierte. Doch
was dann kam, das haute mich schlichtweg um!!!!!!! Diese Stimmgewalt hätte
ich den Laiensängerinnen und -sängern wirklich nicht zugetraut. Sie zeigten
unter der Leitung unserer Kantorin, die auf ihrem kleinen Pult mit ganzem
körperlichen Einsatz dirigierte, eine erstaunlich große Bandbreite allein
schon in der Dynamik. Wieviel Übung – so sagte ich mir - musste notwendig
gewesen sein, um dieses brilliante Ergebnis zu erzielen! Und um nicht
optisch „abgelenkt“ zu werden, schloß ich über weite Teile des Konzertes die
Augen. Die Bandbreite des Werkes, bestehend aus INTROITUS, PSALM, KYRIE,
GLORIA, CREDO, MEDITATION, SANCTUS, AGNUS DEI und FINALE, war mir unbekannt:
aber für mich ist es schon in der Kategorie „sehr anspruchsvoll“
einzugliedern. Die Mischung von konventioneller Kirchenmusik und Jazz
empfand ich als sehr gelungen. Und sicher war es hilfreich, die
englischsprachigen Texte in den ausgelegten Programmblättern übersetzt zu
finden. Persönlich haben mich auf Grund meiner musikalischen Tradition die
Teile besonders angesprochen, die Blues – und Jazzelemente mit betontem Beat
unterlegten. Da konnte ich – wie viele andere Besucher auch – nicht still
sitzen, da musste ich „wippen“. Man merkte den Künstlern wirklich an, dass
sie viel Freude an der Darbietung hatten, und der Zuschauerapplaus – mit „standing
ovation“ am Schluß - war dann auch berechtigterweise fast ekstatisch.
Insgesamt war ich so im Nachhinein meiner Tochter wirklich dankbar, mich zum
Besuch „gezwungen“ zu haben. Und ich wünsche mir sehr, dass sowohl die
Sängerinnen und Sänger als auch die Kantorin sich weiter an „größerer
Kirchenmusik“ versuchen. Sie werden Erfolg haben. Ich kann nur
GLÜCKWUNSCH
sagen! (Bericht
für den Gemeindebrief Dezember 2010 bis Februar 2011 von Ralf-Peter Becker)
(12/01/02 2010/2011
S.12/13)
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GEOCACHING
Geocaching, das ist genau das
Richtige für alle, die sich zwar gerne mal bewegen, aber denen nur "normales
Wandern" zu langweilig ist. Man könnte es auch als moderne Form der guten
alten Schnitzeljagd bezeichnen: modern heißt in diesem Fall: GPS
unterstützt! Da dieses Hobby Millionen Menschen auf der ganzen Welt
fasziniert, gibt es naturgemäß im Netz so viele Informationen darüber, daß
hier nur einige LINKS genannt werden, die zu den entsprechenden Webseiten
führen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Geocaching
,
http://www.geocaching.com,
http://www.opencaching.de
Mit Geocaching lassen sich mit
Hilfe so genannter Rätselcaches(das sind Caches, bei denen man zum Ermitteln
der Versteckkoordinaten Aufgaben lösen muß) sehr gut vielfältige Bereiche
des täglichen Lebens abdecken. Auch KIRCHEN sind ein beliebter Bereich
dabei. So gibt es in der Nähe vieler Kirchen so genannte KIRCHENCACHES, die
sich zum Ziel setzen, sich mit den Gebäuden und auch ihrer Geschichte zu
beschäftigen. Ein solcher Cache liegt seit 2 Jahren auch an einer der drei
Kirchen der Kirchengemeinde NORF-NIEVENHEIM. Sie können ja mal nachschauen
unter:
http://www.geocaching.com/seek/cache_details.aspx?guid=4bac370c-1452-449b-8921-f4849ce62b59
oder
http://tinyurl.com/46u5x8f
Für Gemeindeglieder sollten die Aufgaben einfach zu lösen sein! Und wenn man
einen GPS-Empfänger hat, kann man den Cache sicher auch finden und loggen
und eventuell selbst zu Geocacher werden. Übrigens: auch im kirchlichen
Rundfunk der Privatsender wurde vor kurzem über Geocaching berichtet in der
Sendung „Augenblick mal“ - man kann sich die Sequenz auch im Internet
anhören:
http://www.ekir.de/pep/index.php?s=file_download&id=824 oder
http://tinyurl.com/4tjdy6s (Bericht
für den Gemeindebrief März 2011 bis Mai 2011 von Ralf-Peter Becker)
(03/04/05 2011 S.21)
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DIE GOTTSUCHER
Am 19.03.2013 wurde in der Johanneskirche in
Düsseldorf das Buch “Die Gottsucher“ vorgestellt. (http://shop.rp-online.de/Buecher/Die-Gottsucher.html)
Das Buch ist im Reportagestil gestaltet. Die Autoren, Reporterin Dorothee
Krings und Fotograf Andreas Krebs, stellen darin ihre Erfahrungen mit
Menschen, die auf der Suche nach Gott sind, anschaulich dar. Besonders durch
die Fotos wird hier eine große Intensität erreicht. Orte dieser Suche nach
Gott sind Lourdes, Klöster verschiedener Art und unterschiedlichste
Glaubensgemeinschaften in den USA. Als Interviewpartner hatte die RP Heiner
Geißler gewinnen können, der auch in einem Interview im Buch mit der Autorin
des Buches zu Wort kommt. Geißler stellte sich – das kennt man von ihm – als
sehr kirchenkritischer Geist dar, der insbesondere die Dogmen der Kirchen
radikal ablehnt. Auch seine Zweifel stellte er ohne Umstände ehrlich dar,
Zweifel, die – wie bei vielen Menschen – in der Theodizeefrage ihren
Ursprung haben. Trotz allem bezeichnet er sich als Christ, denn er beruft
sich simpel auf die Botschaft Jesu, von der er glaubt, dass sie durch die
Lehre der Amtskirchen mit menschlich hinzugefügten Geboten und Verboten
verfälscht ist. Er sagt: „Ich halte
mich an etwas, was Realität ist, was ich weiß, und diese Realität, die heißt
Jesus. Dass der gelebt hat, das weiß ich. Und was der gesagt hat und was der
gemacht hat, das weiß ich auch. Das ist völlig unbestritten.“……. „Man
darf Jesus nicht mit der Amtskirche verwechseln. Ich spreche von Jesus
selbst, von seiner Lehre……..Das ist die Unantastbarkeit der menschlichen
Würde – unabhängig von Herkunft, Nation und Geschlecht, also die Botschaft
der Bergpredigt. Und auf der anderen Seite die Gleichstellung der Liebe zum
Nächsten mit der Liebe zu Gott. Für Jesus ist beides gleich viel wert, das
sagt er ausdrücklich …..Jesus war unabhängig, freimütig, mutig – ein
unglaublicher Mensch“. Es ist ein Buch, das einlädt zum Lesen, Blättern und
Anschauen. Und vielleicht kann es dazu beitragen, dass Menschen sich über
ihre unterschiedlichen Meinungen zu Gott austauschen. Möglicherweise kann es
auch helfen, toleranter im Umgang mit Andersdenkenden zu sein oder zu
werden. Wäre das nicht ein Ansatz, um dem Gebot der Nächstenliebe ein wenig
näher zu kommen?
(Bericht
für den Gemeindebrief Juni 2013 bis August 2013 von Ralf-Peter Becker)
(06/07/08 2013 S.9)
ISRAELREISEN MIT KATHOLISCHEN
SCHWESTERN UND BRÜDERN NEUSSER SÜDEN
(Bericht
für den Gemeindebrief Juni 2013 bis August 2013 von Ralf-Peter Becker)
(06/07/08 2013 S.12)
(Bericht
für den Gemeindebrief September 2013 bis November 2013 von Ralf-Peter Becker)
(09/10/11 2013 S.12-14)
(Bericht
für den Gemeindebrief Juni 2017 bis August 2017 von Ralf-Peter Becker)
(06/07/08 2017 S.11-13)
EINFÜHRUNG VON PFARRER DÜCHTING -
ZUM ERSTEN, ZUM ZWEITEN, ZUM DRITTEN!
Es war ein sehr festlicher
Gottesdienst, mit dem Pfarrer Ralf Düchting am 18.01.2015 von Dr. Harald
Ulland unter der Mitwirkung der Pfarrerinnen Daniela Meyer-Claus und
Christina Wochnik, sowie seinem Vorgänger, Pfarrer Hermann Schenck um 15.00
Uhr zum „dritten Mal“ in sein Amt eingeführt wurde: diesmal allerdings als
ordentlicher Nachfolger von Hermann Schenck, den er ja schon seit Jahren bei
seiner Arbeit entlastet hatte. Kein Unbekannter trat da vor die Gemeinde,
als er die Geschichte seiner Einführungen auch in seiner Predigt mit der von
ihm bekannten Aufteilung in drei Punkte thematisch hervorhob – wie immer
„humorvoll“. Und sein bekannter „Humor in allen Lebenslagen“ war es dann
auch, der als Tenor in nahezu allen Grußworten zur Sprache kam, die in der
anschließenden Feier, die von Frau Meyer- Claus gekonnt moderiert wurde, im
Gemeindesaal der Trinitatiskirche gesprochen wurden: Brudermeister Heinz
Meuter und sein Sohn Johannes als Jungschützenmeister waren für die
Schützenbruderschaft St. Peter und Paul da, für die St.-Peter Schule
Rosellen war deren Rektorin Frau
Braeuer-Lustenberger anwesend, für den Rhein-Kreis Neuss sprach Horst
Fischer als stellvertretender Landrat, und von theologischer Seite ließen
sich die ehemaligen Kollegen Pfarrer Parpart und Hermann Schenck sowie die
Prädikantin Frau Gießler nicht nehmen, ihre Wertschätzung dem neuen Pfarrer
zu zeigen. Ein sehr gelungener Beitrag im Rahmen dieser Feier war der
Vortrag von Ralf Düchtings ZWEITEM Lieblingslied, das unter der Leitung von
Nicole Meyer umgetextet und von Herrn Becker mit Gitarre begleitet wurde:
Kinderchor, Hausmeistergruppe, Seniorenkreis, Familie Schenck als Nachbarn
und andere gaben ihre „Erlebnisse“ mit Pfarrer Düchting in Reimform zum
Besten. (Übrigens: das ERSTE Lieblingslied von Ralf Düchting ist „INS WASSER
FÄLLT EIN STEIN“….das DRITTE ist uns unbekannt…..) Alles in allem war es ein
rundum gelungenes Ereignis, diese „dritte Einführung“, zumal die Feier im
Gemeindesaal im Anschluß an alle Worte mit einem feucht-fröhlichen Imbiß
fortgesetzt wurde. Wie lange der dauerte, ist dem Autor dieser Zeilen nicht
bekannt, da er die Feier vorzeitig verlassen musste.
(Bericht
für den Gemeindebrief März 2015 bis Mai 2015 von Ralf-Peter Becker)
(03/04/05 2015 S.7)
NUR SO AM RANDE

Vor kurzem stellte mir ein
Freund, mit dem ich seit Jahren in einer Männersaunagruppe unterwegs bin,
die mehr oder weniger rhetorische Frage: „Du bist doch fromm, oder?“ Nun,
ich weiß nicht, wie fromm ich bin, aber da nach dem Grad der Frömmigkeit
nicht gefragt wurde, bejahte ich die Frage. Was dann kam, erstaunte mich. Er
schenkte mir ohne ersichtlichen Anlass die abgebildete Bronzedarstellung (46
mal 12 cm), die bei ihm jahrelang in der Schublade gelegen hatte. Auf ihr
sind von unten nach oben - und mit Korpusdarstellungen versehen – die Worte
zu lesen : „Deinen Tod, oh Herr, verkünden wir“
- „Deine Auferstehung preisen wir“ - „Bis Du kommst in
Herrlichkeit“. Es sind Worte der Abendmahlliturgie, die
man leider in der Neufassung unserer Liturgie weggelassen hat. Über dies
Geschenk habe ich mich sehr gefreut, und es wird einen Ehrenplatz bei mir zu
Hause bekommen, so daß ich diese Worte, die für mich das wesentliche
Bekenntnis unseres Glaubens sind, jeden Tag sehen kann. Mein Saunafreund
wußte absolut nichts über unsere Liturgie und damit verbundene Fragen, denn
er hat mit Kirche „nicht so viel am Hut“. Soll ich das Geschenk zu diesem
Zeitpunkt nun als Zufall oder Fügung betrachten? Wie auch immer: ich freue
mich daran – jeden Tag!
(Bericht
für den Gemeindebrief September 2019 bis November 2019 von Ralf-Peter Becker)
(09/10/11 2019 S.6)
Juli 2019
Am 01.01.2021 wurde nach einem Beschluß
des BVA die Kirchengemeinde NORF-NIEVENHEIM entlang der Kommunalgrenzen
aufgeteilt. Die neu entstandene EVANGELISCHE KREUZKIRCHENGEMEINDE NIEVENHEIM
gehört nunmehr zu DORMAGEN. Die neu entstandene KIRCHENGEMEINDE AM NORFBACH
gehört zu NEUSS
https://evangelisch-in-neuss.de/kirchengemeinde-am-norfbach/
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Rückblick nach 20 Jahren Tätigkeit als
Predigthelfer/Prädikant
Rückblick nach 20 Jahren
Ist die Zeit wirklich schon vorbei?
Am 21.01.2001 wurde ich feierlich in der Trinitatiskirche unter Mitwirkung
vom damaligen und leider vor kurzem verstorbenen Superintendenten Keuper,
meinem Mentor Pfarrer Schenck und meiner praktischen Assistentin Pfarrerin
Susanne Schrader als Predigthelfer ordiniert und zum „Dienst der
öffentlichen Verkündigung“ berufen. Ja, Sie lesen richtig: „Predigthelfer“
hieß es bis 2004. Erst in diesem Jahr wurde aus Predigthelfer „Prädikant“
nach einem Beschluss der Landessynode, was aber an der Aufgabe nichts
änderte. Auf meiner Ordinationsurkunde steht: „Gleichwie mich der Vater
gesendet hat, so sende ich Euch!“ - Johannes 20, 21 und „Siehe, ich bin bei
Euch alle Tage, bis an der Welt Ende!“ - Matthäus 28, 20. In all den Jahren
habe ich eine große Anzahl von Gottesdiensten gestaltet, habe Taufen,
Trauungen und auch Beerdigungen durchführen können. Dafür bin ich sehr
dankbar, auch wenn sich der ein oder andere vielleicht fragt: Beerdigungen?
Dankbar? Ja, denn es waren für mich immer sehr persönliche Begebenheiten,
die mir Kraft gaben und mich immer wieder an die Bibelstellen auf meiner
Ordinationsurkunde erinnerten. Meine damalige Predigt zur Ordination war die
Geschichte von der Samariterin am Brunnen, in der vom „lebendigen Wasser“
die Rede ist – Johannes 4, 5 – 14. Und gerne erinnere ich mich daran, daß
mir Pfarrer Keuper beim geselligen Empfang, der von der Gemeinde gestaltet
wurde, sagte, daß meine Interpretation des Bibeltextes für ihn „interessant“
war. Nun, in den zurückliegenden Jahren war ich oft auch in anderen
Gemeinden unterwegs, habe andere Liturgien kennengelernt, habe viel Neues
über Gottesdienstgestaltung erfahren können. Pro Jahr habe ich habe ich
zwischen sechs bis acht Gottesdienste halten können. Dabei habe ich oft
versucht, die Gottesdienste durch Lieder zu bereichern, die moderner waren
und auch dem englischen Sprachrraum entstammen. Das fand nicht jeder gut,
auch wenn ich bei englischen Liedern immer in der Übersetzung mitlieferte.
Nach wie vor existiert unsere damalige Prädikantengruppe, die ihre
Ausbildung durch den in diesem Jahr verstorbenen Pfarrer Dr. Griese erhielt.
Wir treffen uns am 01.11. eines jeden Jahres, gehen gemeinsam essen und
gestalten einen Gottesdienst. Gerne schwärmen wir dann von unseren Kursen im
damaligen Hromadkahaus in Zweifall und tauschen Erfahrungen aus. Zweimal
haben wir eine solche Veranstaltung auch in der Trinitatiskirche
durchgeführt, einmal zum sogenannten „Anatolkreuz“. Wegen Corona treffen wir
uns zur Zeit nicht persönlich, sondern führen monatliche ZOOM treffen durch,
bleiben also verbunden. Ich hoffe, daß ich auch in meinem reifen Alter noch
Gelegenheit haben werde, weiter an der Gottesdienstgestaltung teilzunehmen
und die Gemeinde mit Ideen zu erfreuen - so Gott will und wir leben.
(Bericht
für den Gemeindebrief Juni 2021 bis August 2021 von Ralf-Peter Becker)
(06/07/08
2021 S.10)
Die Glocken der Trinitatiskirche
Am 05.April 2002 wurden die Glocken der Trinitatiskirche in Rosellerheide
gegossen. Sie haben uns bei vielen Gelegenheiten und Anlässen begleitet, und
es ist sicher angebracht, daß wir uns nach 20 Jahren an dieses Ereignis
erinnern. Dazu wird an den hier abgedruckten Bericht im damaligen
Gemeindebrief der Ausgabe
Mai/Juni 2002 von Herrn Helmut Schwiebert erinnert. Und sicher ist es auch
wissenswert, welche Inschriften die 4 Glocken tragen. Aus diesem Grund sei
an die ebenfalls abgedruckten Bilder von J.P. Puchelt erinnert, die dieser
seinerzeit gemacht hat. Dies Wissen um die Glocken kann sicher dazu
beitragen, daß man ihren weithin hörbaren Klang „wissentlicher“ wahrnimmt.
(Bericht
für den Gemeindebrief September 2022 bis November 2022 von Ralf-Peter Becker)
(09/10/11
2022 S.4/5)

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Text zur Monatslosung Juli 2023
Jesus Christus spricht: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch
verfolgen, damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet. (Mt 5,44-45 (E))
Dieser Losungstext findet sich im Matthäusevangelium im Kontext mit der
sogenannten Bergpredigt.
Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie schwer ich mich mit diesem
Monatsspruch tue. Aber genau deswegen habe ich mich dazu durchgerungen,
meine Gedanken dazu einmal niederzuschreiben. Gerade in Zeiten wie diesen
gibt es sicher Anlass genug, sich mit dem Inhalt der Losung
auseinanderzusetzen. Dazu will ich Ihnen etwas aus meiner persönlichen
Lebensgeschichte erzählen.:
ich gehöre zu den Menschen, die „gedient“ haben (1963 bis 1965). An und für
sich wollte ich nicht zum „Barras“, aber mit Tauglichkeit ZWEI bei der
Musterung ist man für fast alles tauglich gewesen, damals. Ich verpflichtete
mich für zwei Jahre, auch der Bezahlung wegen. Damit nahm ich die
Offizierslaufbahn ein, durchlief alle Stationen der Ausbildung, die durchaus
hart war, denn viele unserer Ausbilder waren zu der Zeit noch geprägt von
Wehrmachtsattitüden. Kurz und gut: ich wurde während meiner Dienstzeit immer
überzeugter davon, das Richtige zu tun. Schießen, Handgranatenwerfen,
Panzerfahren usw. wurden für mich völlig normal, und kritische Gedanken
konnte ich gut verwerfen. Nach meiner Entlassung absolvierte ich noch zwei
Wehrübungen. Doch da schon war ich mit ganzem Herzen nicht mehr dabei, denn
ich studierte mittlerweile „auf Lehramt“, und da lernte ich natürlich viele
Studentinnen und Studenten kennen, die mit Militär absolut nichts zu tun
hatten und haben wollten. Meine Erfahrungen und Standpunkte wurden
hinterfragt, insbesondere auch in dem von mir belegten Fach „Evangelische
Religion“. Nach meiner Eheschließung 1979 kam für mich der endgültige
„Bruch“ mit der militärischen Vergangenheit. Der Grund war die Geburt meiner
beiden Töchter. Durch diese Geburten, bei denen ich anwesend war, erkannte
ich schlagartig, wie „wertvoll Leben ist“. Und ich wollte nie mehr in eine
Maschinerie geraten, in der Töten halt zum Handwerk gehört. So stellte ich
den Antrag auf Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer: in einem
Anhörungsverfahren in Mönchengladbach erhielt ich dann vom Ausschuß meine
Anerkennungsurkunde am 22.10.1984. Darauf steht: „Der Wehrpflichtige ist
berechtigt, den Kriegsdienst mit der Waffe zu verweigern.“ Da war ich 42
Jahre, und das alles war wohl überlegt.
Und nun? Jetzt ist da dieser Ukrainekrieg, und er hat mich – wie viele
andere auch in Kirchenkreisen – sehr nachdenklich gemacht. Wie ist das mit
dem Soldatsein? Oder noch direkter: wie ist das mit der Einstellung zu
Gewalt? Ich soll meine Feinde lieben? Stellen Sie sich als Beispiel vor, daß
man Ihre Haustür gewaltsam öffnet, in Ihr Haus eindringt, Ihre Frau
vergewaltigt, Ihre Kinder misshandelt, alles in Besitz nimmt, Sie in den
Keller verbannt – natürlich gefesselt und gefoltert.....was für Gedanken
haben Sie? Und welche Taten würden Sie begehen, wenn Sie könnten? Ich
persönlich würde ganz sicher nicht zum Dulder, denn ich weiß von mir, daß
ich mein Leben und das meiner Lieben mit aller Macht und auch Gewalt
verteidigen würde. Mit dem Liebesgebot lässt sich das nicht vereinbaren,
oder? Nun sicher liegt beim „Schießen auf
Befehl“ die Sache noch anders, denn Vernichtung und Töten finden ja
nur zu oft auf Distanz statt, mehr oder weniger anonym – aber im Ergebnis
bleibt tot doch tot. In diesem Zusammenhang finde ich es zunehmend
befremdlich, mit welcher „Abgeklärtheit“ im Fernsehen in Talkshows über
Waffen, Waffenbewegungen und Tote nur als Zahlen gesprochen wird. Friedhöfe
in der Ukraine haben Platzprobleme und müssen erweitert werden, damit man
Raum für die Toten findet.
Und was machen wir nun in der Kirche mit diesen Fakten? Da gibt es „Solche
und Solche“: die einen halten den Einsatz von Waffen für möglich und nötig,
wohl wissend, daß Gewalt niemals im Sinne Jesu sein kann, aber bei ihrer
Ausübung eigenes Leben retten kann. Die anderen sehen radikal absolut keine
Möglichkeit für den Einsatz von Gewalt, auch zur Verteidigung eigenen
Lebens. Ein guter Bekannter von mir war
Militärpfarrer, und wir haben über die Thematik Waffen, Kriegsdienst und
vielem, was damit zusammenhängt, sehr kontrovers gesprochen – auch gerade
historisch gesehen. Wenn man in die Zeit des zweiten Weltkrieges schaut,
kann man sicher feststellen, daß sich viele Militärpfarrer auch
instrumentalisieren ließen für eine zweifelhafte Botschaft im Namen des
Christentums. Die
Münchener Historikerin Dagmar Pöppin schreibt dazu:
„Insofern hat man an
die Opferbereitschaft appelliert … Das hat man dann theologisch gewendet und
ins Licht der Passion Christi gestellt: Christus hat sich für die Seinen
geopfert und ihr opfert euch für euer Volk … Der Soldat vernichtet aus
Liebe, aus Liebe zu seinem Volk und das überstrahlt alles, auch die Frage:
Wie ist es denn mit dem christlichen Liebesgebot, wenn ihr den Feind tötet?
Das spielte keine Rolle, weil man sich opferte.“
Man hatte zwar theologische Zweifel, aber glaubte an die
Schicksalshaftigkeit des Geschehens nach dem Motto „Gottes Wille geschehe“.
Und viele Militärpfarrer bekamen auch Orden, wie das „Eiserne Kreuz
erster und zweiter Klasse“, obwohl das von
Kirchenseiten offiziell nicht gerne gesehen war. Und welche makabren
Stilblüten im Hinblick auf den Ukrainekrieg mit dem Christentum begangen
werden, sieht man, wenn der
russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I
diesen Krieg aus russischer Sicht christlich gutheißt und segnet. Wie heißt
es so schön im Song „The universal soldier“ von Donovan, in dem er den
einzelnen Soldaten zum Schuldigen macht und aufruft, einfach die Waffe
niederzulegen? „He's
the Universal Soldier and he really is to blame. His orders come from far
away no more. They come from here and there and you and me and brothers,
can't you see? This is not the way we put the end to war.“
Er singt in dem Song ein großes „Without him“, also „ohne Soldaten“
und macht jeden einzelnen Soldaten zum Schuldigen.
Ja, ohne Soldaten
gäbe es keinen Krieg.
Die Welt tickt aber nun mal anders in der
Realität, denn diese Forderung würde ja ein weltweites Abschaffen des
Militärs bedeuten. Jeder müßte seine Waffen niederlegen!
Illusorisch!
Wie also kann man den Krieg beenden? Ich kenne
keinen, der kein Ende des Krieges will, oder besser Frieden, aber einen
„gerechten“. Und dieser Krieg wird sicher nicht der letzte sein, denn China
scharrt im Bezug auf Taiwan schon mit den Hufen. „Frieden schaffen ohne
Waffen“, „Schwerter zu Pflugscharen“….wer will das nicht? Ja, wer will
nicht, daß es keinen Krieg gibt!? Was kann man machen? Wir alle kennen das
Dilemma, in dem wir stecken, wenn trotz aller Friedensappelle und
Verhandlungsversuche Gespräche nicht möglich sind, so, wie in der aktuellen
Situation: liefern wir keine Waffen, dann werden Tausende unschuldige
angegriffene Kinder, Frauen und Männer versklavt, vergewaltigt und getötet.
Liefern wir Waffen, dann werden viele der Angegriffenen verschont, aber
Soldaten und möglicherweise auch Zivilisten der Angreifer können ein
ähnliches Schicksal erleiden. Wir müssen entscheiden! Und damit werden wir –
egal, wie wir uns entscheiden – immer schuldig am Tod von Menschen. Und aus
diesem Dilemma können wir uns nicht befreien, außer, wir leben so radikal,
daß wir selbst bereit sind unser Leben auch dem Feind zu opfern. Dann
allerdings, wenn wir den Märtyrertod gestorben sind, können wir nicht mehr
handeln – auch nicht für den Frieden. Ich bin mir in allem nicht so sicher,
in einem allerdings bin ich mir sicher, und das ist der zweite Teil der
Losung:
ich bete auch für die,
die mich verfolgen und mir Übles wollen. Das fällt mir oft schwer. Und ob es
mich zu einem „Kind des Himmels“ machen wird, weiß ich nicht. Aber sicher
ist das Gespräch mit Gott im Gebet eine gute Offerte, um vielleicht seine
Stimme zu hören. Und wenn viele Menschen dies aus reinem Herzen tun, könnte
menschlicher Friedenswille vielleicht irgendwann einmal wahr werden.
Ralf-Peter Becker (April 2023)
PDF file
(Bericht
für den Gemeindebrief Juni 2023 bis August 2023 von Ralf-Peter Becker)
(06/07/08
2023 S.4/5/6)
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Text vom
Hintergrundlied "Laudato si" |
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